Deine Gefühle – dein Schlüssel zur Selbstverbindung (mit Übungen)

Unsere Gefühle sind weitaus mehr als bloße Reaktionen auf die Außenwelt. Sie sind Wegweiser, die uns helfen, unsere Bedürfnisse, Werte und inneren Stärken zu erkennen – und somit die Basis für authentische Selbstverbindung und Veränderung. In diesem Artikel beleuchten wir, wie die Arbeit mit den eigenen Gefühlen einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Leben hat, und stellen zwei praktische Übungen vor: eine Achtsamkeitsübung, um den Körper bewusst wahrzunehmen, sowie eine Intervention aus der Positiven Psychologie zur Förderung positiver Emotionen.

Gefühle als Schlüssel zur Selbstverbindung

Die bewusste Auseinandersetzung mit unseren Emotionen bildet das Fundament für authentische Selbsterkenntnis. Wenn wir lernen, unsere inneren Regungen wahrzunehmen und anzunehmen, öffnen wir die Tür zu einem tieferen Verständnis unserer eigenen Bedürfnisse, Werte und Intuition. Dieser Prozess stärkt nicht nur unsere Selbstwahrnehmung, sondern auch unsere Fähigkeit, in einer oft chaotischen Welt geerdet und authentisch zu handeln.

Wissenschaftliche Studien aus den Bereichen der Neurowissenschaften und Positiven Psychologie belegen, dass eine regelmäßige Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen dazu beitragen kann, Stress zu reduzieren, die emotionale Resilienz zu steigern und insgesamt das Wohlbefinden zu verbessern. Gleichzeitig fördert sie die Veränderungsbereitschaft, indem sie uns befähigt, bewusste Entscheidungen im Einklang mit unseren innersten Überzeugungen zu treffen.

Achtsamkeitsübung: Den Moment im Körper erleben

Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um sich wieder im Hier und Jetzt zu verankern, ist eine kurze Achtsamkeitsübung. Diese Übung hilft dir, die Signale deines Körpers wahrzunehmen und dich wieder mit deinem inneren Erleben zu verbinden.

Achtsamkeitsübung: Bodyscan in 5 Minuten

  1. Finde einen ruhigen Ort: Setze oder lege dich bequem hin. Schließe, wenn du magst, die Augen.
  1. Atme bewusst: Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Atme tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund aus. Wiederhole dies einige Male, um zur Ruhe zu kommen.
  2. Scan deinen Körper: Beginne bei den Füßen. Richte deine Aufmerksamkeit bewusst auf diesen Bereich und spüre, welche Empfindungen, Wärme oder vielleicht auch Spannungen dort wahrnehmbar sind. Wandere langsam mit deiner Aufmerksamkeit über die Beine, den Rumpf, die Arme, den Nacken bis hin zum Kopf.
  3. Beobachten ohne Bewertung: Nimm alle Empfindungen wahr, ohne sie zu beurteilen oder verändern zu wollen. Es geht allein um das Erleben des Moments.
  4. Schließe die Übung ab: Richte deinen Fokus erneut auf deinen Atem und öffne langsam die Augen, wenn du dich bereit fühlst.

Diese Achtsamkeitsübung fördert nicht nur die bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers, sondern schafft auch Raum für die Anerkennung und Integration der eigenen Gefühle. Regelmäßig praktiziert, kann sie dazu beitragen, den Alltag achtsamer und ausgeglichener zu gestalten.

3 Good Things: Eine Übung mit großem Effekt

Die Positive Psychologie bietet zahlreiche Werkzeuge, um positive Emotionen gezielt zu fördern. Eines der bekanntesten Instrumente ist die Drei Gute Dinge-Übung. Diese einfache Technik hilft dabei, den Blick auf das Positive zu schärfen und das emotionale Wohlbefinden nachhaltig zu stärken.

So funktioniert die Drei Gute Dinge-Übung:

  1. Tägliche Reflexion: Nimm dir am Ende eines jeden Tages ein paar Minuten Zeit.
  1. Notiere drei positive Ereignisse: Schreibe drei Dinge auf, die an diesem Tag gut gelaufen sind – egal, wie klein sie erscheinen mögen. Das können Momente der Freude, Erfolge oder kleine positive Begegnungen sein.
  2. Reflexion und Dankbarkeit: Überlege, warum diese Ereignisse passiert sind und welche Rolle du selbst dabei gespielt hast. Verbinde diese positiven Erlebnisse mit einem Gefühl der Dankbarkeit.
  3. Integration in den Alltag: Durch die regelmäßige Praxis dieser Übung wird dein Fokus verstärkt auf positive Aspekte gelenkt, was nicht nur die Laune verbessert, sondern auch die innere Resilienz stärkt.

Studien haben gezeigt, dass das bewusste Erleben und Dokumentieren von positiven Momenten nicht nur das subjektive Wohlbefinden steigert, sondern auch langfristige Veränderungen in der Wahrnehmung und Bewertung des eigenen Lebens bewirken kann.

Fazit

Die Arbeit mit den eigenen Gefühlen eröffnet einen wertvollen Zugang zu uns selbst – sie ermöglicht es uns, unsere innersten Bedürfnisse und Werte zu erkennen und dadurch authentisch und veränderungsbereit zu leben. Durch die Integration von Achtsamkeitsübungen und Tools aus der Positiven Psychologie wie der 3 Good Things-Übung kannst du aktiv daran arbeiten, deine Wahrnehmung zu schärfen und positive Emotionen gezielt zu fördern. Diese Ansätze unterstützen nicht nur deinen persönlichen Entwicklungsprozess, sondern legen auch den Grundstein für ein erfüllteres, authentischeres Leben.

Nutze die vorgestellten Methoden, um dich selbst besser kennenzulernen und deinen Alltag mit mehr Achtsamkeit und Freude zu bereichern. Denn wenn wir wissen, was in uns vorgeht, sind wir bestens gerüstet, um die Herausforderungen des Lebens anzugehen – und dabei unser volles Potenzial zu entfalten.